Internationales Konsortium Universität Bielefeld (koordinierende Einrichtung): Prof. Dr. Michaela Vogt & Marlene Pieper, M.A. Universität Dalarna, Sweden: Prof. Anette Bagger, Ph.D. Universität Ostrava, Tschechien: Prof. Zuzana Sikorová, Ph.D. Universität Luxemburg, Luxemburg: Prof. Dr. Katja Andersen
Projektbeschreibung
Ausgangssituation Im Kontext einer Bildung unter Bedingungen der Digitalität sind Open Educational Resources (OER) von besonderer Bedeutung. Damit sind Bildungsmaterialien gemeint, die unter einer offenen Lizenz veröffentlicht werden und damit frei zugänglich und nutzbar, teilbar und veränderbar sind. Ihnen wird damit ein inhärentes Potenzial zur Förderung inklusiver Bildung zugesprochen.
Inklusion und Inklusionssensibilität in Lehr- und Lernsettings erschöpft sich jedoch nicht in der Zugänglichkeit und Adaptivität von Materialien. Gleichzeitig fehlt es an Qualitätskriterien für inklusionssensible digitale Bildungsmaterialien im Allgemeinen und OER im Spezifischen. Auch fehlt es an Informationen dazu, wie Lehrkräfte digitale Materialien verändern und anpassen können, um Lehren und Lernen inklusionssensibel zu gestalten. Werden OER also einerseits mit inklusiver Bildung kontextualisiert, ist dieser Zusammenhang von Unklarheiten und Forschungsdesiderata geprägt.
Zielvorhaben Ziel des DigiLLM-Projekts ist es, ebendiesen Diskurs über Inklusionssensibilität im Kontext von OER zu begründen, auszuweiten und international zu verankern. Dies geschieht durch den Aufbau eines umfassenden digitalen Ökosystems:
Es wurde ein digitales Portal eingerichtet, das zur zentralen Anlaufstelle zum Thema "Inklusion und OER" werden soll und Lehrern, Lehramtsstudenten, Lernenden und Forschern einen Raum zur kritischen Auseinandersetzung mit digitalen Bildungsmaterialien und OER bietet.
Hierauf werden erste explorative Betrachtungen verschiedener OER-Plattformen aller Projektländer sowie eine internationale Literaturübersicht zugänglich gemacht. Anhand von Interviews und Gruppendiskussionen werden Perspektiven von Lehrenden und Lernenden auf OER und ihre Inklusionssensibilität eingefangen.
Auf der Grundlage dieser ersten Untersuchungen wurde ein Framework for Reflection on Living Learning Materials (FRoLLM) entwickelt, um über inklusionssensible Lernmaterialien und offene Bildungsressourcen nachzudenken. Er stellt die Basis für ein Fortbildungsmodul für Lehrkräfte und Lehramtsstudierende dar. Diese Ergebnisse werden Open Access zur Verfügung gestellt.
Durch die Einrichtung einer offen zugänglichen, interaktiven rating function auf dem digitalen Portal wird es Lehrkräften, Studierenden, Schüler:innen und Eltern ermöglicht, bereits existierende OER entlang der neu entwickelten Kriterien zu evaluieren. Damit ist eine breite Öffentlichkeit eingeladen, in einen kritischen Diskurs zum Thema Inklusionssensibilität in OER einzutreten. Auch Lehramtsstudierende sind besonders angesprochen, anhand dieser Instrumente und digitalen Räume den Zusammenhang von Inklusionssensibilität und Lernmaterialien zu reflektieren. Alle sind herzlich eingeladen, sich an diesem Diskurs zu beteiligen!
Dieser partizipative Anteil fließt wiederum in den akademischen Diskurs zurück, indem die von Lehrenden und Lernenden konzipierten Bewertungen und Reviews Grundlage für Metareviews aus Forscher:innenperspektive werden. Diese Metareviews werden in dem peer-reviewed Journal DILeMa (https://www.biejournals.de/index.php/dilema/index) publiziert, womit der Diskurs zur Inklusionssensibilität in OER auf internationaler Ebene verstetigt wird.
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