Eine sicherheits- und gesundheitsgerechte Gestaltung von Produkten wie beispielsweise Maschinen kann maßgeblich dazu beitragen, Gefährdungen durch gefährliche Produkte zu vermeiden. Diesbezüglich ist auch die akademische Ausbildung in der Pflicht, zukünftigen Fachkräften als frühzeitige Präventionsmaßnahme den Erwerb von umfassenden und fundierten Fachkenntnissen zu ermöglichen. Zu diesem Zwecke wurde ein bereits 2009 im Auftrag der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) umgesetztes Blended Learning-Konzept für den Einsatz in der akademischen Lehre von der Technischen Universität Dresden (TUD) unter inhaltlichen, didaktischen, technischen und lizenzrechtlichen Gesichtspunkten weiterentwickelt. Das modernisierte Lehrkonzept setzt sich aus fünf Themenkomplexen mit insgesamt 14 Lernmodulen zusammen. Zu jedem Themenkomplex wurden je ein Lernarrangement und Wissensbaustein als zentrale Dokumente sowie multimediale Präsentationsfolien, Übungs- und Prüfungsaufgaben und eine webbasierte Lernanwendung umgesetzt. Der modularisierte Aufbau sowie die inhaltlich duale Umsetzung von Präsenzlernmaterialien und Lernanwendung ermöglichen einen flexiblen, zielgruppenorientierten Einsatz des Lehrkonzeptes im Rahmen von akademischen Lehrveranstaltungen. Zahlreiche Anwendungsaufgaben begünstigen dabei eine praxisnahe Wissenskonstruktion, fördern den Lerntransfer und bereiten Studierende somit optimal auf ihre späteren beruflichen Anforderungen vor. Die auch auf mobilen Endgeräten verwendbaren Lehr- und Lernmaterialien werden allen interessierten Institutionen und Professuren, die bereits im Bereich Produkt- und Maschinensicherheit lehren bzw. zukünftig lehren möchten, als freie Bildungsressource (Open Educational Resource) zur Verfügung gestellt. Das verwendete Lizenzmodell Creative Commons ermöglicht den Anwendern, an der Aktualisierung und Weiterentwicklung der Lehr- bzw. Lernunterlagen zu partizipieren. Die Bereitstellung erfolgt über ein hochschulübergreifendes Lernmanagementsystem, welches neben einer Dokumentenverwaltung auch vielfältige digitale Kommunikations- und Kollaborationswerkzeuge, wie etwa Foren, digitale Lerntagebücher und Wikis, enthält. Diese erweitern die methodischen Einsatzmöglichkeiten des Lehrkonzeptes. Die unter Verwendung eines umfassenden Mixed-Methods-Designs mit Studierenden der unmittelbaren Zielgruppe durchgeführte Erprobung bescheinigt dem Lehrkonzept eine hohe Qualität und deutet dessen vielfältige Potentiale für die akademische Ausbildung an. Die definierten technischen und rechtlichen Rahmenbedingungen erlauben darüber hinaus auch sekundären Zielgruppen wie etwa Berufsschulen und Betrieben die freie Nutzung und Anpassung der Lehr- bzw. Lernunterlagen.